Samstag, 16. Dezember 2017

Blindspot: Staffel 3, Folge 7 - Kurzrezension [D/E]

The following review of the "Blindspot" episode "Fix My Present Havoc" (S03E07) is also available in English. Please scroll down for the English version.

Deutsch


- Der folgende Text enthält Spoiler -

Worum geht es?

Seit der letzten Folge "Adoring Suspect" sind sich Jane Doe (Jaimie Alexander), Kurt Weller (Sullivan Stapleton), Patterson (Ashley Johnson, Spooked), Tasha Zapata (Audrey Esparza) und FBI Assistant Director Edgar Reade (Rob Brown) einig: Ihre Vorgesetzte, FBI-Direktorin Eleanor Hirst (Mary Stuart Masterson), hat Dreck am Stecken und ist in den Mord an Stuart verwickelt. In Jane und Kurts Apartment haben die fünf eine geheime Einsatzzentrale aufgebaut, von der aus sie nach Beweisen für ihre Theorie suchen. Nach einem Tattoo-Hinweis von Roman (Luke Mitchell) müssen sie zudem verhindern, dass ein tödlicher Virus ausbricht. Es wird ein Wettlauf gegen die Zeit, denn Hirst ist dem Team auf der Spur.

Meine Meinung in drei Punkten

1. Hirst ist definitiv böse!

Edgar und Tasha sind endlich wieder ein Team!
Foto: NBC
In den Rezensionen der letzten Folgen habe ich bereits geschrieben, wie blöd ich es finde, dass ausgerechnet die FBI-Direktorin der Maulwurf sein soll. Meine Hoffnung auf eine spontane Wendung hat sich nicht erfüllt. In einer Rückblende wird gezeigt, wie Hirst Stuart eigenhändig die Kehle durchschneidet. Damit ist eindeutig klar, dass "Blindspot" mal wieder die "Nummer-sicher-Option" gewählt hat, anstelle den Zuschauer wirklich zu überraschen. Das Drehbuch ist in dieser Hinsicht generell nicht überzeugend. Bislang wurde die Vorgesetzte als nette, kompetente, resolute Frau dargestellt. In "Fix My Present Havoc" erinnert sie ein bisschen an eine Horrorgestalt, die im Dunkeln lauert und sich mit falschem Lächeln und irrem Blick an ihre Opfer heranschleicht. Diese plötzliche Verwandlung vom perfekt getarnten Maulwurf zum offensichtlichen Klischee-Bösewicht ist unglaubwürdig und abrupt. Ebenso konstruiert wirkt der ganze Mord an Stuart. Er hatte Hirst zufällig mit ihrem Lakai Van Gogh (Tarik Lowe) in der Stadt gesehen. Als ein Tattoo auf das Selbstportait des gleichnamigen Malers deutete, schrieb der Labortechniker der FBI-Direktorin eine SMS außerhalb der Dienstzeit, um sie darauf hinzuweisen. Diese Geschichte ist auf zu vielen Zufällen aufgebaut, um glaubhaft und realistisch zu sein. Ihr seltsames Brunch-Date mit Zapata und Reade wirkte ebenfalls aus der Luft gegriffen und schien mehr dazu zu dienen, um die Vergangenheit der beiden Agenten zu beleuchten (Edgar: "She hated me." Tasha: "You were wearing a tie and trying to be the best at everything. Of course I hated you.").

2. Das Team in trauter Einheit

In dieser Staffel waren die fünf Protagonisten bislang mental und zum Teil auch physisch getrennt. Während des zweijährigen Zeitsprungs haben sie sich auseinandergelebt. Durch das darauffolgende Misstrauen und die vielen Geheimnisse hat die Gruppendynamik noch zusätzlich gelitten. Dazu kamen die vielen Einzelmissionen in den letzten Folgen, in denen Jane und Weller ein Abenteuer nach dem anderen erlebten, Patterson im Labor arbeitete und die beiden anderen nicht wirklich eine Aufgabe hatten. In der letzten Episode war eine Verbesserung bemerkbar und in "Fix My Present Havoc" ziehen die fünf endlich wieder an einem Strang. Außerdem ist der Fokus nun gerechter verteilt, was mir wirklich gut gefällt. Ich bin kein Fan von Jane und Weller, weshalb ich es begrüße, wenn sie in den Hintergrund treten, damit auch Reade und Zapata die Chance bekommen, mehr als Statisten zu sein. Immerhin deutet diese Folge an, dass die beiden ihre eigene Nebenhandlung bekommen könnten: Sie quetschen sich - trotz mehrerer Alternativen - in ein gemeinsames Versteck und vermeiden es, sich beim Körperkontakt in die Augen zu sehen; sie erwähnen ihre enge Freundschaft einen Tick zu oft und Zapata macht sich über Reades Geburtstagsgeschenk für seine Freundin lustig... Spätestens die Szene am Ende, in der Tasha lächelnd ein Bild betrachtet, dass sie und Edgar tanzend auf Jane und Wellers Hochzeit zeigt, ist ein ziemlich deutliches Anzeichen, in welche Richtung die Zukunft der beiden Charaktere vermutlich gehen wird. Ich persönlich wäre froh darüber, denn sie haben Chemie - im Gegensatz zu "Jeller", die sich nicht einmal mehr Mühe geben, Liebe oder Anziehungskraft überzeugend zu spielen. Ich würde auch gerne wieder mehr von Allie Knight (Trieste Kelly Dunn) sehen. Sie harmoniert toll mit dem Team und ist sehr sympathisch. Die Szene, in der Patterson sie überzeugen will, ihnen unter der Hand eine Akte zu beschaffen, ist wirklich witzig (Allie: "Oh, I brought the file. I just want you all to feel appropriately guilty for dragging me down with you." Patterson: "Well, that's a little mean, but okay."). Ich finde es klasse, dass sie nicht nur als Ex-Freundin von Weller und Mutter seiner Tochter dargestellt wird, sondern auch als toughe und fähige Agentin.

3. Der Fall der Woche 

Jane und Weller finden ein neues Paket von Roman
Foto: NBC
Der Fokus liegt in dieser Folge eindeutig auf dem Team und seinem Versuch, Hirsts Verbrechen nachzuweisen. Dennoch gibt es auch eine "normale" Ermittlung, die am Rande läuft. Roman hat seiner Stiefnichte Bethany fünf Bauklötze als Weihnachtsgeschenk zukommen lassen. Mit den darauf gedruckten Buchstaben gibt er Patterson den letzten Hinweis, den sie zur Entschlüsselung des Tattoos braucht, wegen dem Stuart sterben musste. Es führt sie in ein Krankenhaus, in dem ein Krebsmedikament getestet wird. Der Fall ist für "Blindspot"-Verhältnisse etwas realistischer als die meisten anderen, da es um Wirtschaft, die Verzweiflung schwerkranker Menschen und die schnelle Verbreitung von Viren geht. Spannend ist jedoch weniger die bevorstehende Epidemie, dafür wird zu wenig darauf eingegangen, sondern eher die Spurensuche der FBI-Agenten. Sie können sich nämlich nicht als solche zu erkennen geben, da Direktorin Hirst ansonsten erfährt, dass sie das Tattoo entschlüsselt haben. Aus diesem Grund müssen sie unter falscher Identität ermitteln, ein improvisiertes Verhör in Jane und Wellers Schlafzimmer durchführen und in einen Serverraum einbrechen. So ist die Handlung interessant, obwohl sie nicht sonderlich aufregend ist und ihr kaum Zeit gewidmet wird. Glücklicherweise stoßen die FBI-Agenten im Zuge dieses Falls auf einen Zeugen, der ihre Vorgesetzte schwer belasten kann und sogar bereit ist, gegen sie auszusagen. Dummerweise wird er am Ende trotz Bewachung im Safe House erschossen. Scheinbar haben Weller und Co. noch nie einen Krimi gesehen, denn dort heißt es beim Zeugenschutz immer als erstes: "Stets die Vorhänge geschlossen halten!" Allerdings hatten sie wirklich Glück, dass Hirst nicht auch Kurt, Jane und Allie getötet hat. Der Scharfschütze hat genau den Moment abgewartet, in dem sie den Raum verlassen haben, um abzudrücken.

Fazit

"Fix My Present Havoc" führt den Aufwärtstrend der vorherigen Folge fort. Positiv ist vor allem die Entwicklung der Hauptcharaktere. Sie haben ihren Teamgeist, ihre Fähigkeiten und ihren Humor zurück. Allie ist sowohl menschlich als auch beruflich eine tolle Ergänzung, die gerne öfter dabei sein könnte. Reade und Zapata bekommen endlich wieder Aufmerksamkeit und zeichnen sich nicht mehr nur durch alberne Streitigkeiten aus. Der Fall der Woche wird zwar relativ oberflächlich behandelt, ist aber dennoch ereignisreich und eine nette Abwechslung zu den Dutzenden Bombenentschärfungen der letzten Monate. Lediglich der urplötzliche Umschwung von Hirst hat mich geärgert. Kaum beginnt das Team sie zu verdächtigen, schon verhält sie sich unglaublich auffällig und betont feindlich. Das ist nicht nur unrealistisch, sondern auch albern. Genauso wie die Schlussminuten, in denen der bewachte Kronzeuge einfach so erschossen wird. Ansonsten ist die siebte Folge der dritten Staffel jedoch um einiges spannender und schlüssiger als die vorherigen.


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English


- The following text contains spoilers -

What was it about?

Since last week's episode "Adoring Suspect" Jane Doe (Jaimie Alexander), Kurt Weller (Sullivan Stapleton), Patterson (Ashley Johnson, Spooked), Tasha Zapata (Audrey Esparza) and FBI Assistant Director Edgar Reade (Rob Brown) agree: Their boss, FBI Director Eleanor Hirst (Mary Stuart Masterson), is dirty and involved in Stuarts's murder. They set up a secret operations center in Jane and Kurt's apartment where they look for proof. After Roman (Luke Mitchell) gives them another clue how to solve a tattoo they also have to stop the outbreak of a deadly virus. It's a race against time, because Hirst is onto them.

My opinion in three points

1. Hirst ist really evil!

Edgar and Tasha are a team again - finally!
Photo: NBC
I already wrote in my last reviews how much I hate the idea of the FBI Director being the mole. My hopes for a spontaneous twist were deceived. A flashback shows how Hirst cut Stuart's throat herself, so it's obvious that "Blindspot" chose the "easy way out" again, instead of actually surprising the viewer. The script is generally flawed. Until now the boss was portrayed as a nice, competent, determined woman. In "Fix My Present Havoc" she reminds me of a horror figure that lurks in the dark and sneaks up to its victims with a fake smile and a mad expression. This sudden transformation from a well camouflaged mole to an obvious cliché villain is implausible and abrupt. Stuart's murder also feels very constructed. He coincidentally saw Hirst in the city while she met her minion Van Gogh (Tarik Lowe). When a tattoo pointed to the self portrait of the identically named painter, the lab technician texted the FBI Director outside of work hours to let her know. This story is based on way too many coincidences to actually be believable and realistic. Her weird brunch date with Zapata and Reade also felt very random and seemed more like an opportunity to illuminate the agents' past (Edgar: "She hated me." Tasha: "You were wearing a tie and trying to be the best at everything. Of course I hated you.").

2. The team is united again!

The five protagonists have been mentally and often physically divided this season. During the two-year-time-leap they drifted apart. The group dynamics suffered even more due to the distrust and the many secrets. Additionally there were many solo missions in the past episodes, in which Jane and Weller experienced a lot of adventures, Patterson worked in the lab and the other two had not much to do. There was an improvement in the last episode and in "Fix My Present Havoc" all five finally cooperate again. The focus is also distributed more fairly, which I really like. I'm not a fan of Jane and Weller, therefore I'm glad when they take a step back to give Reade and Zapata the opportunity to be more than extras. At least this episode indicates they'll get their own subplot soon: They squeeze into a joint hiding spot  - even though there are multiple alternatives - and avoid making eye contact when their bodys touch; they mention their great friendship a little too often and Zapata makes fun of Reade's birthday gift for his girlfriend... The most obvious sign in what direction they might be heading in the future, is Zapata smiling at a picture of her and Edgar dancing at Jane and Weller's wedding. I'd be happy about that, because they have a lot of chemistry - unlike "Jeller" who aren't even trying to portray love or attraction in a believable way anymore. I'd also like to see more of Allie Knight (Trieste Kelly Dunn). She blends in well with the team and is really likeable. The scene in which Patterson tries to convince her to secretly get them a document is very funny (Allie: "Oh, I brought the file. I just want you all to feel appropriately guilty for dragging me down with you." Patterson: "Well, that's a little mean, but okay."). I think it's great that she isn't just viewed as Weller's ex girlfriend and the mother of his daughter, but also as a tough and skilled agent.

3. The case of the week 

Jane and Weller find another parcel from Roman
Photo: NBC
This episode is definitely focused on the team and its attempt to find evidence for Hirst's crimes. There's still a "normal" investigation, but on the sidelines. Roman sent five building bricks to his step niece Bethany as a Christmas gift. They have letters on them which are the last clue Patterson needs to decode the tattoo that got Stuart killed. It leads them to a hospital where a cancer treatment is tested. By "Blindspot's" standards this case is a little more realistic than most others, because it's about economy, the desperation of seriously ill people and the fast spread of a virus. The impending epidemic is not that exciting, but the investigation is. Specifically because they're not able to reveal themselves as being FBI agents. Otherwise Director Hirst would know they cracked the tattoo. For that reason they have to investigate under false identities, have an improvised interrogation in Jane and Weller's bedroom and break into a server room. Thereby the plot is interesting even though it's cut short and not exactly thrilling. Luckily during its case the team stumbles across a witness who has a lot of dirt on their boss and is willing to testify against her. Unfortunately in the end he gets killed in the safe house - despite being under guard. Apparently Weller and friends have never watched a crime film before, because the first thing said in witness protection is always: "Keep the curtains closed at all times!" Nevertheless they were pretty lucky that Hirst didn't kill Kurt, Jane and Allie too. The shooter waited for the exact moment they left the room to pull the trigger. 

Conclusion

"Fix My Present Havoc" continues last week's uptrend. Especially the main characters' development is positive. They have their team spirit, their skills and their humor back. Allie should be there more often, because she's a great addition in both human and professional ways. Reade and Zapata finally get some attention again and the chance to do more than just fight. The case of the week is pretty shallow, but still eventful and a welcome change after having dozens of bomb disposals in the last months. Solely Hirst's abrupt turnaround annoyed me. The team barely started to suspect her and suddenly she acts very conspicuous and noticeably antagonistic. That's not just unrealistic, but also ridiculous. Just like the final minutes in which the guarded key witness is shot. Apart from that the seventh episode of the third season is a lot more thrilling and coherent than the ones before.


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